Pudel alleine lassen: Aller Anfang ist schwer…
Das alleine bleiben kann man eigentlich gar nicht früh genug üben… Nach den ersten Tagen der Eingewöhnung ins neue Zuhause und sobald sich der Welpe wohl und sicher fühlt, kann man damit beginnen. Zu Beginn verlässt man einfach das Zimmer und schließt die Tür hinter sich, nach wenigen Sekunden kommt man bereits zurück, als wäre nichts gewesen. Ins Badezimmer sollte man natürlich auch immer alleine gehen.
Diese zufälligen Momente weitet man nach und nach aus, im Idealfall kommt man natürlich zurück in den Raum, wenn der Welpe nicht jault oder winselt, sondern sich ruhig verhält. Bereits nach kurzer Zeit hatte Moki verstanden, dass wir wieder zurückkommen und hat sich nicht mehr groß darum gesorgt, wenn wir das Zimmer verlassen haben. Die ersten Male hat aber auch er wie am Spieß gebrüllt und gejault und wollte uns damit zurückrufen. Hier einfach standhaft bleiben und ausharren, auch wenn es schwerfällt!
Sobald Moki ruhig war, sind wir, wie von Geisterhand, wieder im Zimmer aufgetaucht. Wir haben die Zeiträume langsam gesteigert: 10 Sekunden, 30 Sekunden, 1 Minute, 2 Minuten, 5 Minuten usw.
Keine überschwängliche Begrüßung
Wichtig ist noch, den Welpen nicht überschwänglich zu begrüßen, wenn man wieder in den Raum / in die Wohnung kommt. Es ist das normalste von der Welt, dass man mal kurz weg war….
Die nächste Stufe des alleine bleibens
Nur weil ein Welpe in einem Zimmer alleine bleiben kann, heißt das noch lange nicht, dass er auch alleine in der Wohnung oder im Haus bleiben kann. Jede neue Situation muss geübt werden. Auch hier haben wir uns mit Moki ganz langsam gesteigert und verschiedene Techniken ausprobiert.
Besonders empfehlen können wir das Training mit einer Hundebox, wenn ein Welpe schon eine eigene Box hat und gerne darin schläft, macht es das natürlich wesentlich einfacher, sonst muss zuerst die Gewöhnung an die Box erfolgen. Moki liebt seine Box, dackelt jeden Abend, wenn das Licht ausgeht, von selbst hinein und fühlt sich pudelwohl und ist entspannt.
Das ist die Grundvoraussetzung ihn auch tagsüber zum Training kurz in der Box zulassen. Begonnen haben wir mit 5 Minuten, in denen wir die Wohnung verlassen haben. Bereits nach wenigen Minuten hatte er sich beruhigt und gedöst, wir haben die Zeit dann auf bis zu 15 Minuten ausgeweitet, unsere Spy Cam (mit Facetime) hat Moki dabei gefilmt, sodass wir immer wussten, dass es ihm gut geht.
Nicht empfehlen können wir das alleine bleiben an Leine mit Halsband bzw. Geschirr. Das hatte nicht den gewünschten Effekt, dass er auf seiner Kuscheldecke zur Ruhe kommt und nicht durch die Wohnung stromert, sondern hat ihn nur noch mehr angestachelt zu jaulen. In der Box hatten wir ein gutes Gefühl, Moki hat sich schnell entspannt und gedöst. Die nächste Stufe ohne Hilfsmittel konnte eingeläutet werden.
Dazu aber mehr in dem Video “Alleine bleiben – vier Varianten getestet”:
Das ideale alleine bleiben
Bevor wir Moki ganz ohne Hilfsmittel alleine lassen wollten, war es unser Ziel, dass er selbst schnell zur Entspannung kommt und nicht rastlos durch die Wohnung tigert. Mit der Box ist das gelungen und so konnten wir ihn nach dem Boxtraining auch „ganz“ alleine lassen. Schon beim ersten Versuch, den wir ebenfalls gefilmt haben, konnten wir sehen, dass Moki nach einer Runde durch Wohnzimmer und Küche seinen Schlafplatz auf dem Teppich eingenommen und angefangen zu dösen hat. Durch die langsame Steigerung der Zeiten und der Umstände haben wir es geschafft, dass Moki früh gelernt hat auch mal für einige Zeit alleine zu bleiben. Wir üben mehrmals die Woche und variieren die Zeiten von 15 Minuten bis zu 3 Stunden.
Übung macht den “alleine bleiben” Meister
Schwierigkeiten macht uns gerade die Hundepubertät (Moki ist 6 Monate alt). Viele Übungen müssen wiederholt werden, so auch das alleine bleiben. Einfach wieder Schritt für Schritt steigern und auch wenn man in eine neue Umgebung kommt (z.B. Hotel) den Junghund wieder langsam ans alleine bleiben gewöhnen.
Ganze Playlist: https://www.youtube.com/playlist?list=PLs1kXAJy-h5nqB7HG97ZDIEdkGHhsp-TH
Pudel alleine lassen Update (Juni 2020):
Aufgrund des ersten Corona-Lockdowns haben wir beim allein bleiben leider einen herben Rückschlag erlitten. Moki hat sich innerhalb weniger Wochen so an unsere dauerhafte Präsenz gewöhnt und sobald wir ein paar Minuten außer Haus waren, hat er angefangen zu jaulen. Mehr dazu hier: Artikel.
Nach intensivem Training klappt das allein bleiben wieder gut, so dass wir ihn ohne Probleme mehrere Stunden Zuhause lassen können. Das Training mit unserer Hundetrainerin hat hierbei den Durchbruch gebracht.
Update 2021: Nach knapp 2,5 Jahren klappt das alleine bleiben immer noch sehr gut!
Wie sieht nun das aktuelle Setup bei Moki aus? Moki schläft seit über einem Jahr nicht mehr in seiner Welpenbox, sondern in seinem eigenen Zimmer. Das hat den Vorteil, dass er dadurch keine unmittelbaren Geräusche aus dem Treppenhaus wahrnimmt und sich so besser entspannen kann. Das eigene Zimmer ist wie seine damalige Welpenbox zu sehen – nur größer. Muss er nun für eine paar Stunden alleine bleiben, kommt er in sein Zimmer und legt sich dort in sein Körbchen. Vorher gibt es noch einen gefüllten Kong mit Leberwurst, so dass er eine kleine Beschäftigung hat. So klappt das alleine bleiben gerade sehr gut! Diverse Aufnahmen und Gespräche mit unseren Nachbarn bestätigten dies. Es gibt sogar Aufnahmen, wo er selbst was trinkt und tief und fest schlummert.
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