Kastrationschip – Die Abrechnung

Kastrationschip – die Abrechnung

Vorab gerne den 1., 2. & 3. Teil zum Kastrationschip lesen:

Inzwischen ist es über 2,5 Jahre her, dass Moki den 6-Monats-Kastrationschip eingesetzt bekommen hat und wir möchten gern noch einmal ein finales Fazit abgeben. Nach gut 1 Jahr hat der Chip endlich aufgehört zu wirken und Moki kann seitdem wieder seinen Urin halten und es tropft nicht mehr unwillkürlich aus ihm heraus.

Nach-chippen?

Wir sind sehr froh, dass sich dieser Sachverhalt vollends gelöst hat und wir werden definitiv nicht nachchippen. Ein Gespräch mit einem weiteren Tierarzt hat dies nur nochmal bestätigt und Moki bleibt nun für immer intakt. Das soll nicht heißen, dass der Chip nicht für manch einen eine gute Lösung ist, nur in unserem Fall hat er nicht die gewünschte Wirkung gezeigt.

Vor- und Nachteile des Kastrations-Chips bei Moki

Wobei der Chip auch durchaus einige Vorteile hatte. Moki hat besser gehört und war beim Spazieren gehen nicht mehr so abgelenkt. Hundebegegnungen sind deutlich stressfreier abgelaufen. Die Nachteile haben aber in unserem Fall sehr überwogen, nicht nur das Tröpfeln und sein gesteigerter Appetit waren ein Problem. Er wurde teilweise ängstlich, vor allem im Dunkeln, und hat gewufft, ein Verhalten, das wir so eigentlich nicht von ihm kannten.

Hätten wir es besser machen können?

Im Nachhinein ist natürlich immer alles einfacher zu beurteilen und wenn wir die Zeit zurückdrehen könnten, würden wir uns gegen einen Kastrationschip entscheiden. Nicht nur weil wir unerwünschte Nebenwirkungen hatten, sondern vor allem, weil Moki noch gar nicht ausgereift war. Er war zwar schon über 1,5 Jahre alt (und sowohl die Tierärztin als auch die Hundetrainerin haben zum Chip geraten), aber noch lange kein gestandener, selbstsicherer Rüde. Wer sich für einen Kastrationschip interessiert, sollte den Zeitpunkt wirklich gut überdenken. Viele „Probleme“ lösen sich mit dem Alter von ganz alleine… Aus eigener Erfahrung würde ich einen Rüden nicht zu früh chippen lassen, lieber die „wilde“ Phase gemeinsam durchstehen und dann später bei wirklich medizinscher Notwendigkeit zum Chip greifen.

Wie ist es heute ohne Chip?

Moki schnüffelt immer noch für sein Leben gern und muss an jeder Ecke markieren, aber Hundebegegnungen sind kaum noch problematisch. Er kann inzwischen selbstbestimmt an anderen Hunden vorbei gehen. Er ist bei Aufeinandertreffen vorsichtiger und wägt ab und geht auch so manchem Artgenossen einfach komplett aus dem Weg. Mit 4 Jahren wirkt er viel „erwachsener“ und auch wir gehen entspannt in Hundebegegnungen herein. Moki kann sich selbst helfen und hört gut, wenn es weiter gehen soll. Ein Pfiff oder ein kurzer Ruf und er folgt uns wieder. Früher (mit 1-2 Jahren) wäre das nicht so leicht von Statten gegangen.

Thema: Ausfluss / Smegma beim Rüden

In Summe stört uns wirklich nur noch eine Sache, die ohne den Chip leider wieder sehr ausgeprägt ist. Moki sondert inzwischen wieder recht viel Sekret ab. Es hängt sicherlich auch mit den Läufigkeitsphasen der Hündinnen in der Nachbarschaft zusammen und damit wie aufgeregt er ist. Ein Umstand, den wir aber nicht ändern können. Auf dieses Thema wollen wir aber gern nochmal ausführlich in einem weiteren Artikel eingehen. LINK

Fazit Kastrations-Chip beim Rüden

Wir sind erleichtert, dass der Chip ausgelaufen ist und überrascht, wie „artig“ Moki quasi von ganz alleine mit dem Alter geworden ist. Eine Kastration ist nicht immer für jeden Rüden sinnvoll. Manche Probleme lösen sich mit der Zeit wie von selbst.

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3 Meinungen zu “Kastrationschip – Die Abrechnung

  1. Gabi Karreh sagt:

    Vielen Dank für diese Informationen. Ich habe einen 2 jährigen Zwergpudel und die Tierärztin hat mir einen Chip oder die Kastartion empfohlen, weil Snoppy laut ihrer Diagnose “Liebeskummer” hat. Er hat mehrere Tage nicht gefressen, aber draußen an allen möglichen Teilen geleckt und geschnüffelt. Dadurch hat er sich eine Infektion zugezogen, die medikamentös behandelt werden musste. Dies könne besonders im Herbst oder im Frühling immer wieder passieren.Ich bin ein wenig unsicher, ob ein Chip okay ist, daher sind Eure Infos hilfreich zur Entscheidungsfindung.

  2. Ricker sagt:

    Der Rauhaardackel meiner Eltern wurde von uns gechipt, da er sehr übersteigertes Rüdenverhalten zeigte. Leider hatten meine Eltern auch mit starker Harninkontinenz des Rüden zu kämpfen. das war nicht schön. Nach den 6 bzw. 12 Monaten hat die Inkontinenz sofort aufgehört. Der Dackel lebt jetzt bei uns (TÄ), da meine Eltern verstorben sind. Er zeigt mit 15 Jahren mehrmals im Jahr dieses übertriebene Geschlechtsverhalten. Doch ich weigere mich ihm den Chip zu verabreichen, da die Harninkontinenz so schlimm war. Doch das ständige Jammern ist genauso schlimm. Das ist sehr belastend. Mit der Zunahme des Körpergewichtes könnte man leben, aber nicht mit der Inkontinenz. Es ist also bei weitem nicht so selten , auch bei Rüden.

  3. Senta sagt:

    Lieben Dank für eure Erfahrung und den Austausch! Mir nimmt das etwas die Sorge vor unserem TA Besuch heute, weil ich das 1:1 ebenso wieder geben kann! Carl hat im Dezember den 6-Monatschip erhalten. Unser TA war total begeistert davon, ich sehr zögerlich. Hatte bis dahin leider eure Seite noch nicht gefunden.
    Seit gut 8 Wochen tropft er, hält sich aber in Grenzen. Dennoch ist es nicht „normal“. Ich habe globuli T5 Blase und Niere gekauft, und habe den Eindruck, dass es besser wird. (https://shop.vollwerth-apotheke.de/t5-blase-und-niere/) keine Werbung, aber falls es jemand ebenfalls ausprobieren mag.

    Heute lasse ich dennoch den Urin testen und wenn möglich auch Blase und prostata schallen, in der Hoffnung, dass alles gut ist und das tropfen auch bald aufhört.

    Ich mache mir auch große vorwürfe, warum ich ihn in solch eine Situation gebracht habe.

    Alles liebe an Moki 🙂

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