Hund anschaffen zu Corona-Zeiten
Ach ja, ein eigener Hund… Das war ja schon immer ein großer Traum und jetzt zu Corona und Homeoffice und ganz viel Freizeit passt das ja noch umso besser! Aber Moment einmal, ist das wirklich sinnvoll einen Hund zu Corona-Zeiten anzuschaffen?
Der Gedanke einen Hund anzuschaffen war schon immer da
Eigentlich wollte man ja schon immer einen eigenen Hund. Einen Seelenverwandten, einen Weggefährten, einen besten Freund! Ein richtiges Familienmitglied sollte er sein. Alle würden ja so viel Freude an einem süßen Vierbeiner haben. Und ganz klar, ein Welpe sollte es schon sein, damit man ihn nach seinen Vorstellungen erziehen kann und überhaupt sind Welpen einfach süß.
Die aktuelle Lage: Hund und Corona
Was einem momentan als beste Idee überhaupt vorkommt, kann aber auch nach hinten losgehen. Nicht nur ist es aktuell schwierig einen Hund zu finden, es ist auch schwierig ihm einen normalen Alltag zu bieten. Die Hundeschulen haben geschlossen, Treffen mit anderen Welpenbesitzern sind ebenfalls fragwürdig und wie trainiert man allein bleiben, wenn man nirgendwo hin kann…
Die Ausgangslage ist also schwieriger als gewöhnlich, aber sicherlich umsetzbar, wenn man sich bemüht. Dann nutzt man eventuell ein Treffen mit dem Nachbarshund zum Sozialisieren, trainiert allein bleiben, während man vor der Haustür auf und abgeht und schaut sich online Erziehungstutorials für junge Hunde an. Soweit so gut…
Langfristig denken – was ist nach Corona mit dem Hund
Doch was ist nach Corona (irgendwann muss das ja alles mal vorbei sein…), wenn man wieder unterwegs sein kann, Wochenendtrips plant und endlich den schon lange geplanten Urlaub im Ausland buchen möchte. Was passiert dann mit dem Hund? Gibt man ihn ab, wenn er noch nie woanders war und nichts kennt, außer den eigenen vier Wänden. Das sollte langsam trainiert werden und es sollte ausreichend Zeit und Vorlauf dafür eingeplant werden. (Artikel: Hund abgeben)
Hat man nicht doch irgendwann wieder Lust um die Häuser zu ziehen und stundenlang mit Freunden in einem Restaurant zu sitzen bei gutem Essen und leckerem Wein. Da kann der Hund nicht immer mit, lässt man ihn dann die halbe Nacht allein Zuhause. Wer geht dann nochmal um den Block mit ihm?
Und was ist, wenn es nur noch ausnahmsweise Home Office gibt, wie lange müsste der Hund jeden Tag zu Hause ausharren und warten bis Herrchen oder Frauchen wieder da ist. Braucht man in der Zeit ggfs. einen Gassi-Service, da die Wartezeit einfach zu lang ist. Was ist, wenn man auf Geschäftsreise muss oder ganztägige Termine hat? Kann man den Hund in einer Hunde-Tagesstätte (HuTa) oder bei Freunden abgeben?
Fazit: Wann sollte man sich einen Hund anschaffen?
Letztendlich sollte man die große Verantwortung einen Hund zu adoptieren nur dann eingehen, wenn es zum Lebensstil passt. Und das bedeutet zum Lebensstil schon vor Corona. Ist das Bedürfnis nach Urlauben in der Heimat mit Vierbeiner, gemütlichen Abenden auf der Couch und schönen Spaziergängen in der Natur schon vor Corona da gewesen, passt ein Hund ganz bestimmt sehr gut zu einem.
Natürlich kann man auch weiterhin verreisen, wenn man eine tolle Urlaubsbetreuung bei Freunden oder der Familie für den Hund hat. Vielleicht sind es dann aber nicht mehr wochenlange Trips durch Asien, sondern „nur noch“ 10 Tage Urlaub auf den Kanaren.
Und natürlich kann man auch trotzdem noch mit Freunden Essen gehen und den Hund ab und zu mal ein paar Stunden allein lassen. Es sollte nur nicht die Regel sein, dass er jeden Tag von morgens bis abends auf sich selbst gestellt ist. Hunde brauchen ihr Rudel! Man sollte immer bedenken, wir haben viele Hobbys, Aktivitäten und Freunde, der Hund hat nur uns…